Die anachronisch erzählte Geschichte von einer sich rächenden und aus dem Koma erwachten Frau (Uma Thurman) an einem gewissen Bill und seiner Deadly Viper Assassination Squad lässt, wie bei Tarantino-Filmen üblich, jede lineare Handlung missen, doch die Zeitsprünge sind dank Zwischeneinblendungen und der Einteilung in Kapiteln leichter nachzuvollziehen, wie zum Beispiel bei "Pulp Fiction". Aufwendige Kampfszenen, umherfliegende Gliedmassen und perfekt einsetzende Spannungsmomente beherrschen die Leinwand. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache das Tarantino (Regie, Drehbuch und Produktion) ganz auf Computeranimationen verzichtete. Nicht nur sind die Kostüme perfekt auf die Figuren angepasst, sondern auch der Soundtrack ist, wie nicht anders zu erwarten, exakt auf die jeweiligen Szenen abgestimmt. Doch bei allem Perfektionismus und Originalität bleibt dieser Film der bislang brutalste des Regisseurs. Zwar ist alles mit viel Humor dargestellt, doch man sollte genau wissen, worauf man sich einlässt. Nicht selten stehen und liegen abgetrennte Arme und Beine vor der Kamera herum und die letzten Überlebenden schliddern über den in Kunstblut getränkten Boden mit tiefroten Pfützen. Aber trotz dem hohen Grad an Grausamkeit sind diese Gewaltausbrüche nicht sinnlos, sondern haben einen nachvollziehbaren Hintergrund. Jede Figur bekommt ihre eigene Geschichte mitgeliefert, um wenigstens einen Funken von Mitleid erregen zu können. Da "Kill Bill" ursprünglich ein vier Stunden Film war und ihn niemand so recht zusammenschneiden wollte, hat man das ganze in zwei Teile aufgeteilt. Volume Two erscheint im Februar 2004.

Spielzeit: 110 Minuten